In-situ Sanierung am Standort der ehemaligen PCH Potsdamer Chemiehandelsgesellschaf

Sportstättenbetrieb der Stadt Cottbus: In-situ Sanierung PCH Potsdamer Chemiehandelsgesellschaft mit einer Kombination verschiedener In-situ Technologien.
  • Luftbild der heutigen Nutzung des Standorts PCH Cottbus als Sport- und Freizeitanlage © ZUT
    Luftbild der heutigen Nutzung des Standorts PCH Cottbus als Sport- und Freizeitanlage © ZUT
  • Bohrarbeiten auf dem Parkplatz und Radweg im Be- reich des Westschadens © ZUT
    Bohrarbeiten auf dem Parkplatz und Radweg im Be- reich des Westschadens © ZUT
  • Tief bauarbeiten zur Leitungsverlegung im Bauabschnitt 2, Luftbildaufnahme © ZUT
    Tief bauarbeiten zur Leitungsverlegung im Bauabschnitt 2, Luftbildaufnahme © ZUT
  • Airsparginganlage mit Doppelkompressorenstation zur Druckluftversorgung (links), Druckluftverteilung (rechts); Ansteuerung der Druckluftventile (Mitte) © ZUT
    Airsparginganlage mit Doppelkompressorenstation zur Druckluftversorgung (links), Druckluftverteilung (rechts); Ansteuerung der Druckluftventile (Mitte) © ZUT
Ort
Cottbus
Branche/Auftraggeber
Öffentliche Hand
Kenngrößen
- Gesamtsanierungsgelände ??, größte In-Situ-Sanierung in Brandenburg
- Der Chemikalienhandel hinterließ ca. 45 to LCKW im Untergrund, Belastungen des quartären Grundwasserleiters bis 45 m u. GOK
- Sanierung mittels In-Situ Air-Sparging (ISAS)
 * 55 Bodenluftabsaugbrunnen
 * 169 Injektionsbrunnen
 * 22 MPE-Brunnen (Multi-Phase Extraction)
 * Vor-Ort-Messung mittels Gaschromatographen
- Abstromsicherungsanlage mit ??? m³/h
Leistungszeitraum
Seit 2021

Auf dem Gelände der ehemaligen PCH in Cottbus besteht eine LCKW-Grundwasserkontamination aus früherer Nutzung. Seit 2003 erfolgt eine hydraulische Sicherung, seit 2005 zusätzlich Bodenluftabsaugung zur Dekontamination der ungesättigten Bodenzone. Trotz deutlicher Reduzierung bleibt ein erhebliches Schadstoffpotenzial, das durch hydraulische Maßnahmen allein nicht mehr effizient entfernt werden kann. Daher wird die Sanierung um In-situ-Maßnahmen ergänzt: Airsparging (ISAS), Multiphasenextraktion (MPE), begleitende Bodenluftabsaugung sowie optional eine chemische Oxidation (ISCO). Die Grundwassersicherung läuft derweil weiter.

Für die Umsetzung der In-situ Sanierung werden unter anderem insgesamt 55 Bodenluftabsaugbrunnen sowie 169 Injektionsbrunnen, teilweise ausgeführt als Mehrfachbrunnen mit insgesamt ca. 3.500 Bohrmetern errichtet. Da sich das Sanierungsgebiet über den Bereich des mehrspurigen Stadtrings und die vorhandene BMX-Bahn mit Mittelstreifen und Radwegen erstreckt, sind mehrere Rohrbrücken zum Queren der Straßen erforderlich. Zum Errichten der Entnahmebrunnen und der Rohrgräben sowie zur Anbindung an die Anlagentechnik müssen verschiedene Medien, wie z.B. Strom, Gas, Wasser, Elektro, Telekommunikation als auch die vorhandene BMX-Bahn berücksichtigt werden.. Die Anlagentechnik umfasst Druckluftstation, Absauganlage mit katalytischer Abluftreinigung und MPE. Abschluss der In-situ-Sanierung ist für Ende 2026 geplant.

Historie

  • Untersuchung und Sanierungsplanung seit den 90er Jahren
  • hydraulische Sicherung seit 2003
  • Bodenluftabsaugung seit 2005
  • 2021: Beginn der In-Situ-Sanierung
Gaschromatograph zur Roh- und Reingasmessung (rechts) © ZUT
Gaschromatograph zur Roh- und Reingasmessung (rechts)

Messtechnik und Datenmanagement

Alle relevanten Prozessdaten werden in Echtzeit in einer externen Datenbank gespeichert. Dazu gehören auch die Analysenergebnisse des Gaschromatographen, die den abgesaugten 75 Pegeln und Drainagen zugeordnet und verarbeitet werden.
Dadurch wird die Berechnung der Schadstoffausträge und die Bewertung der Wirksamkeit der Sanierungsmaßnahmen deutlich vereinfacht, und eine zielgerichtete Optimierung der Sanierungsmaßnahme ermöglicht.