In-situ Sanierung am Standort der ehemaligen PCH Potsdamer Chemiehandelsgesellschaf
- Der Chemikalienhandel hinterließ ca. 45 to LCKW im Untergrund, Belastungen des quartären Grundwasserleiters bis 45 m u. GOK
- Sanierung mittels In-Situ Air-Sparging (ISAS)
* 55 Bodenluftabsaugbrunnen
* 169 Injektionsbrunnen
* 22 MPE-Brunnen (Multi-Phase Extraction)
* Vor-Ort-Messung mittels Gaschromatographen
- Abstromsicherungsanlage mit ??? m³/h
Auf dem Gelände der ehemaligen PCH in Cottbus besteht eine LCKW-Grundwasserkontamination aus früherer Nutzung. Seit 2003 erfolgt eine hydraulische Sicherung, seit 2005 zusätzlich Bodenluftabsaugung zur Dekontamination der ungesättigten Bodenzone. Trotz deutlicher Reduzierung bleibt ein erhebliches Schadstoffpotenzial, das durch hydraulische Maßnahmen allein nicht mehr effizient entfernt werden kann. Daher wird die Sanierung um In-situ-Maßnahmen ergänzt: Airsparging (ISAS), Multiphasenextraktion (MPE), begleitende Bodenluftabsaugung sowie optional eine chemische Oxidation (ISCO). Die Grundwassersicherung läuft derweil weiter.
Für die Umsetzung der In-situ Sanierung werden unter anderem insgesamt 55 Bodenluftabsaugbrunnen sowie 169 Injektionsbrunnen, teilweise ausgeführt als Mehrfachbrunnen mit insgesamt ca. 3.500 Bohrmetern errichtet. Da sich das Sanierungsgebiet über den Bereich des mehrspurigen Stadtrings und die vorhandene BMX-Bahn mit Mittelstreifen und Radwegen erstreckt, sind mehrere Rohrbrücken zum Queren der Straßen erforderlich. Zum Errichten der Entnahmebrunnen und der Rohrgräben sowie zur Anbindung an die Anlagentechnik müssen verschiedene Medien, wie z.B. Strom, Gas, Wasser, Elektro, Telekommunikation als auch die vorhandene BMX-Bahn berücksichtigt werden.. Die Anlagentechnik umfasst Druckluftstation, Absauganlage mit katalytischer Abluftreinigung und MPE. Abschluss der In-situ-Sanierung ist für Ende 2026 geplant.
Historie
- Untersuchung und Sanierungsplanung seit den 90er Jahren
- hydraulische Sicherung seit 2003
- Bodenluftabsaugung seit 2005
- 2021: Beginn der In-Situ-Sanierung
Messtechnik und Datenmanagement
Alle relevanten Prozessdaten werden in Echtzeit in einer externen Datenbank gespeichert. Dazu gehören auch die Analysenergebnisse des Gaschromatographen, die den abgesaugten 75 Pegeln und Drainagen zugeordnet und verarbeitet werden.
Dadurch wird die Berechnung der Schadstoffausträge und die Bewertung der Wirksamkeit der Sanierungsmaßnahmen deutlich vereinfacht, und eine zielgerichtete Optimierung der Sanierungsmaßnahme ermöglicht.
Veröffentlichungen zum Sanierungsprojekt
Beitrag im Altlastenspektrum: Größte In-situ Sanie- rung in Brandenburg: MPE, Airsparging und ISCO am Standort PCH Cottbus (2023)